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Erdwärmesonden: |
Je tiefer man in die Erde vordringt, desto wärmer wird
es. Und mit steigender Gesteins- und Wassertemperatur («Quellentemperatur»)
erhöhen sich Energiegewinnung und Wirkungsgrad einer Anlage. Allerdings steigen
auch die Investitionskosten, wodurch die Realisierung einer «tiefen»
Erdwärmesonde nur bei grösseren Heizobjekten wirtschaftlich vertretbar
ist.
Sowohl durch die Nutzung bereits bestehender - aber nicht mehr gebrauchter - Bohrlöcher
zur Installation von «tiefen» Erdwärmesonden als auch aufgrund
von Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Tiefbohr-Technologie können die ansonsten
hohen Investitionskosten gesenkt werden.
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Erdwärmesonden sind vertikale Erdreich-Wärmetauscher
- meist U-Rohre -, in denen eine Wärmeträgerflüssigkeit zirkuliert.
Derartige Anlagen haben sich technisch und wirtschaftlich sehr bewährt. Bis
heute befinden sich in der Schweiz schon über 30.000 Erdwärmesonden
in Betrieb.
«Tiefe» Erdwärmesonden dringen in Tiefen von
500 m bis 2'000 m vor, wo Temperaturen von bis zu 70 °C herrschen. Bei geschlossenen
Tiefen-Erdwärmesonden zirkuliert Wasser in geschlossenen Rohrsystemen. Bei
halboffenen Systemen können auch warme Tiefenwässer in den Kreislauf
miteinbezogen werden. In beiden Fällen kann die erwärmte Trägerflüssigkeit
an der Oberfläche entweder direkt oder mit nachgeschalteten Wärmepumpen
zur Energiegewinnung für Heizung und Wassererwärmung verwendet werden.
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Erdregister bestehen aus horizontalen, bis
in eine maximale Tiefe von 3 m verlegten Rohrsystemen, die dem Erdreich Wärme
entziehen. Die Funktionsweise ist dabei praktisch identisch mit derjenigen von
Erdwärmesonden. Dieses System wird zunehmend weniger verwendet.
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Thermalbäder stellen wohl die älteste
Form der geothermischen Energienutzung dar. Verwendete man ursprünglich ausschliesslich
heisse Quellaustritte an der Erdoberfläche, versuchte man bald mit Hilfe
von Bohrungen und Brunnen sowohl die Schüttung als auch die Temperatur zu
erhöhen. Heute wird mittels geothermischen Tiefbohrungen
Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt und nach dem Prinzip der
«Kaskadennutzung» unterschiedlichen Heizzwecken zugeführt
Funktionsweise einer Doubletten-Anlage: Eine Förderbohrung pumpt warmes Thermalwasser
mit Hilfe einer Tauchpumpe an die Oberfläche, wo ein Wärmetauscher und
eine nachgeschaltete Wärmepumpe zur Anhebung auf die gewünschte Heiztemperatur
eingesetzt werden. Der Heizkreislauf beliefert in Form einer Fernwärmeleitung
den Verbraucher. Das abgekühlte Wasser wird mit einer Injektionsbohrung in
den Aquifer zurückgeführt
(Quelle: Erdwärme Neustadt-Glewe GmbH, Schwerin [Deutschland])
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